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Als Nettoagrarimporteur ist die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft auf funktionierende Handelsbeziehungen angewiesen, um die Bevölkerung ausreichend ernähren zu können. Das BLW setzt sich in verschiedenen internationalen Organisationen für die Berücksichtigung dieser Interessen ein

Internationale Beziehungen im Zeichen der globalen Ernährungssicherheit

Die internationalen Beziehungen standen im Jahr 2022 im Zeichen der globalen Ernährungssicherheit. Die Märkte konnten sich noch nicht vollumfänglich von der globalen Pandemie erholen, da stellte die militärische Intervention von Russland in der Ukraine die internationalen Lieferketten vor neue grundlegende Herausforderungen. Funktionierende und resiliente Handelsbeziehungen sind für die Schweiz als Nettoagrarimporteur ausschlaggebend für eine Versorgung der Bevölkerung.

Im Kontext der Krise besonders relevant waren die Aktivitäten des Internationalen Getreiderates (International Grains Council; IGC), dem die Schweiz angehört. Dieser hat wesentlich zur Markttransparenz beigetragen, indem er zeitnah Informationen zur Preisentwicklung, zu Produktions- und Handelsmengen sowie zu relevanten Massnahmen der Export- und Importländer für Getreide, Reis, Mais und Ölsaaten bereitgestellt hat. Damit hat er einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der internationalen Lieferketten geleistet.  

Eine gewichtige Rolle für die Aufrechterhaltung der internationalen Lieferketten fällt auch der Welthandelsorganisation (WTO) zu. Im Juni 2022 fand in Genf die 12. ordentliche Ministerkonferenz unter dem gemeinsamen Vorsitz Kasachstans und des WTO-Sekretariats statt. Als Antwort auf die Covid-19 Pandemie und die Ernährungskrise verabschiedeten die Ministerinnen und Minister verschiedene handelspolitische Erklärungen. In der Landwirtschaft einigte man sich auf zwei Dokumente: eine Erklärung zu Handel und Ernährungssicherheit sowie einen verbindlichen Beschluss zum Verbot von Exportbeschränkungen für Lieferungen an das Welternährungsprogramm. Die Ministerinnen und Minister bekräftigen damit unter anderem die wichtige Rolle von offenen und vorhersehbaren internationalen Agrarmärkten zur Stärkung der Ernährungssicherheit. Der Verweis auf die Bedeutung einer nachhaltigen Landwirtschaft sowie von globalen nachhaltigen Ernährungssystemen in der Ministererklärung liefert ausserdem die Basis für die Berücksichtigung dieser Anliegen in den multilateralen Handelsbeziehungen. Das BLW wird sich weiterhin als Teil der Schweizer Delegation dafür einsetzen, dass die Anliegen von kleinen, Nettoagrarimporteuren in den multilateralen Agrarverhandlungen berücksichtig werden.

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