Einzelbetrieb
Das landwirtschaftliche Einkommen ist 2021 gegenüber 2020 um 1,9 Prozent auf durchschnittlich 80 700 Franken pro Betrieb gestiegen. Während der Pflanzenbau unter der misslichen Witterung litt, führten die gestiegenen Preise auf dem Milch- und Rindfleischmarkt zu höheren Erträgen. Der landwirtschaftliche Arbeitsverdienst pro Vollzeit-Familienarbeitskraft betrug 59 800 Franken.
Landwirtschaftliches Einkommen stieg um 1,9 Prozent
Gemäss der Zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten bei Agroscope stieg das landwirtschaftliche Einkommen 2021 gegenüber 2020 um 1500 Franken oder 1,9 Prozent. Es betrug im Mittel 80 700 Franken je Betrieb. Das landwirtschaftliche Einkommen entspricht der Differenz zwischen den Erträgen und Aufwänden aus landwirtschaftlichen und landwirtschaftsnahen Tätigkeiten wie z. B. der Biogasproduktion.
Hinter diesem Einkommensanstieg verbirgt sich auf der Ertragsseite eine uneinheitliche Entwicklung.
Bei Rindfleisch und Milch herrschte eine hohe Nachfrage bei knappem Angebot. Dies liess die Preise ansteigen, was bei nahezu stabil gebliebenen Produktionsmengen zu höheren Erträgen führte.
Sowohl die Eier- als auch die Geflügelfleischproduktion nahmen zu, weil Geflügelprodukte aus Schweizer Herkunft zunehmend gefragt waren. Dies führte zu höheren Erträgen.
Auf dem Schweinemarkt liess ein Überangebot die Preise stark sinken, was die Erträge aus der Schweinehaltung verringerte.
Spätfröste, übermässige Regenmengen und Hagel wirkten sich negativ auf den Pflanzenbau aus. Dies hatte sowohl im Acker- und Futterbau, als auch im Obst-, Wein- und Gemüsebau quantitativ und qualitativ schlechtere Ernten und somit tiefere Erträge zur Folge.
Die Direktzahlungen pro Betrieb nahmen leicht zu, weil sich die Entwicklung hin zu flächenmässig grösseren Betrieben fortsetzte.
Gesamthaft überwogen auf der Ertragsseite aufgrund der grossen wirtschaftlichen Bedeutung der Milch- und Rindfleischproduktion die positiven Effekte. Da die Aufwände stabil blieben, nahm das landwirtschaftliche Einkommen leicht zu.
Durchschnittliches landwirtschaftliches Einkommen je Betrieb
Region | Jahr | Franken |
Gesamte Schweiz | 2020 | 79 200 |
2021 | 80 700 | |
Differenz | 1 500 | |
Tal | 2020 | 98 800 |
2021 | 99 900 | |
Differenz | 1 100 | |
Hügel | 2020 | 70 800 |
2021 | 73 100 | |
Differenz | 2 300 | |
Berg | 2020 | 59 500 |
2021 | 61 100 | |
Differenz | 1 600 |
Quelle: Agroscope, Zufallsstichprobe «Einkommenssituation»
Sowohl in der Tal- als auch in der Hügel- und Bergregion stieg das landwirtschaftliche Einkommen. Der Einkommenszuwachs fiel in der Talregion (+1,2 %) kleiner aus als in der Hügel- und Bergregion (+3,3 bzw. +2,7 %). Die für den Pflanzenbau ungünstigen Witterungsbedingungen 2021 schlugen stärker in der Talregion als in der Hügel- und Bergregion zu Buche.
Eine Familienarbeitskraft verdiente im Durchschnitt 59 800 Franken
Auf einem Landwirtschaftsbetrieb arbeiteten 2021 durchschnittlich 1,35 familieneigene Arbeitskräfte (-0,1 % gegenüber 2020). Dazu zählen unter anderem der/die Betriebsleiter/in, der/die Ehepartner/in und allfällige auf dem Betrieb arbeitende Verwandte wie Eltern oder Kinder im Erwerbsalter. Der landwirtschaftliche Arbeitsverdienst pro Familienarbeitskraft (Vollzeit-Äquivalent) stieg 2021 gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent auf 59 800 Franken. Mit 3 Prozent erhöhte er sich in der Hügelregion etwas stärker als in der Tal- bzw. Bergregion (+1,9 % bzw. +2,1 %).
Durchschnittlicher Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft
Region | Jahr | Franken |
Gesamte Schweiz | 2020 | 58 600 |
2021 | 59 800 | |
Differenz | 1 200 | |
Tal | 2020 | 75 100 |
2021 | 76 600 | |
Differenz | 1 500 | |
Hügel | 2020 | 53 000 |
2021 | 54 600 | |
Differenz | 1 600 | |
Berg | 2020 | 42 200 |
2021 | 43 100 | |
Differenz | 900 |
Quelle: Agroscope, Zufallsstichprobe «Einkommenssituation»
Arbeitsverdienst tiefer als im Industrie- und Dienstleistungssektor
Im Dreijahresmittel von 2019 bis 2021 erzielten die Familienarbeitskräfte in der Landwirtschaft tiefere Löhne als Arbeitnehmende im zweiten und dritten Sektor. Der Median des Arbeitsverdienstes je Familienarbeitskraft betrug in der Tal-, Hügel- und Bergregion im dreijährigen Mittel jeweils 90 , 66 bzw. 58 Prozent des Vergleichslohns.
Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft (FJAE) und Vergleichslohn, Dreijahresmittel 2019−2021
Talregion | Hügelregion | Bergregion | |
Arbeitsverdienst1 (Median) Fr./FJAE | 67 700 | 46 800 | 38 400 |
Vergleichslohn2 (Median) Fr./FJAE | 75 500 | 70 700 | 66 000 |
*Quellen: 1) Agroscope, Zufallsstichprobe «Einkommenssituation», 2) Lohnstrukturerhebung von 2018 (BFS, 2020) und Schweizerischer Lohnindex des Bundesamtes für Statistik (BFS, 2022).
Zwischen 2015 und 2021 stieg der Anteil der Betriebe, die Arbeitsverdienste über dem Vergleichslohn auswiesen, in der Talregion von 27 auf 46 Prozent, in der Hügelregion von 13 auf 27 Prozent und in der Bergregion von 9 auf 17 Prozent.
Das Gesamteinkommen pro Haushalt betrug 111 300 Franken
Das ausserlandwirtschaftliche Einkommen wird für die Betriebsgemeinschaften nicht erhoben. Somit kann das Gesamteinkommen nur für die Einzelunternehmen (ohne Betriebsgemeinschaften) berechnet werden. Das ausserlandwirtschaftliche Einkommen stieg 2021 gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent auf 34 500 Franken pro landwirtschaftlichem Haushalt. Das Gesamteinkommen erhöhte sich um 2500 Franken und ebenfalls 2,3 Prozent auf 111 300 Franken und ist überwiegend auf den Zuwachs beim landwirtschaftlichen Einkommen zurückzuführen.
Das ausserlandwirtschaftliche Einkommen betrug im Mittel 31 Prozent des Gesamteinkommens. Es hat in der Hügel- und Bergregion mit einem Anteil am Gesamteinkommen von 35 Prozent eine grössere Bedeutung als in der Talregion mit 27 Prozent.
Durchschnittliches landwirtschaftliches, ausserlandwirtschaftliches und Gesamteinkommen (ohne Betriebsgemeinschaften)
Region | Jahr | Landwirtschaftliches Einkommen | Ausserlandwirtschaftliches Einkommen | Gesamteinkommen |
Schweiz | 2020 | 75 100 | 33 700 | 108 800 |
2021 | 76 800 | 34 500 | 111 300 | |
Differenz | 1 700 | 800 | 2 500 | |
Tal | 2020 | 91 900 | 36 100 | 128 000 |
2021 | 94 100 | 35 100 | 129 200 | |
Differenz | 2 200 | -1 000 | 1 200 | |
Hügel | 2020 | 68 200 | 34 700 | 102 900 |
2021 | 69 300 | 36 600 | 106 000 | |
Differenz | 1 100 | 1 900 | 3 100 | |
Berg | 2020 | 58 500 | 29 700 | 88 200 |
2021 | 60 100 | 31 700 | 91 800 | |
Differenz | 1 600 | 2 000 | 3 600 |
Quelle: Agroscope, Zufallsstichprobe «Einkommenssituation»
Betriebsergebnisse: Alle Regionen
Betriebsergebnisse Talregion
Betriebsergebnisse: Hügelregion
Betriebsergebnisse: Bergregion
Weitere Informationen zum Einkommen in der Schweizer Landwirtschaft (Tabellen, Daten, Publikationen:
https://www.agroscope.admin.ch/agroscope/de/home/themen/wirtschaft-technik/betriebswirtschaft/zabh/einkommensstatistik.html
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