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Frostnächte und Unwetter führten zu vergleichsweise tiefen Ernten beim Tafelobst. Folglich nah-men die Importe von Tafelobst zu. Die Mostobsternte lag weit unter dem Vorjahresdurchschnitt.

Erntemengen

Tafelobstmengen liegen unter dem Durchschnitt

Im Jahr 2021 wurden insgesamt 135’549 Tonnen Obst (inkl. Beerenobst) in Tafelqualität geerntet. Das sind rund 16 Prozent weniger als im Jahr 2020 (162’204 t), und knapp 10 Prozent weniger als im Durchschnitt der vier Vorjahre (149’718 t).

Die Erntemengen weiterer Obstarten, insbesondere Beeren wie Erdbeeren, Himbeeren oder Heidelbeeren, sowie ein Vergleich mit den Vorjahren sind im Jahresbericht 2021 des Schweizer Obstverbandes zu finden.
 

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Tiefe Mostobsternte

2021 haben die gewerblichen Mostereien mit 43’461Tonnen weniger als halb so viele Mostäpfel verarbeitet wie im Vorjahr (91’501 t) und rund 40 Prozent weniger als im Durchschnitt der vier Vorjahre (75’958 t). Bei den Mostbirnen betrug die Verarbeitungsmenge 2021 mit 3’732 Tonnen nur knapp ein Drittel der Verarbeitungsmenge 2020 (12’333 t). Damit lag die Menge der verarbeiteten Mostbirnen 2021 etwa 65 % unter dem Durchschnitt der vier Vorjahre (10’944 t).

Eine Übersicht über die in gewerblichen Mostereien verarbeiteten Mostobstmengen sowie die Indexzahlen zu den Ausstossmengen von Kernobstsaft und -wein der letzten Jahre ist auf der Website des BLW unter Statistiken Obst abrufbar.

Flächen

Obstanlagen

Die Gesamtfläche an Obstanlagen betrug im Jahr 2021 6’111 Hektaren. Das BLW erhebt diese Flächen auf der Basis der Statistikerhebungsverordnung (Anhang 155) und erstellt darauf basierend jährlich die Flächenstatistik der Obstanlagen der Schweiz. In dieser Statistik sind die Details zur Flächenentwicklung nach Arten und für einzelne Kulturen nach Sorten ersichtlich.
 

Beerenobstfläche gleich wie im Vorjahr

Die Erhebungen des Schweizer Obstverbandes zeigen, dass die Beerenobstfläche 2021 mit 890 Hektaren gegenüber dem Jahr 2020 gleich geblieben ist. Nicht in dieser Fläche enthalten sind der Holunder, der flächenmässig zu den Obstanlagen gezählt wird sowie Beeren, deren Fläche nicht im Jahresbericht des Schweizer Obstverbandes ausgewiesen ist (z.B. Aronia).

Handel

Mehr Frischobst importiert als im Vorjahr

Von den wichtigsten Frischobsttypen, die in der Schweiz angebaut werden (Äpfel, Birnen, Aprikosen, Kirschen, Zwetschgen/Pflaumen, Erdbeeren; ohne Mostobst und Trauben) wurden 2021 rund 53’500 Tonnen importiert. Das sind 2’050 Tonnen mehr als 2020 und 4 Prozent weniger als im Durchschnitt der vier Vorjahre. Während rund ein Drittel weniger Äpfel importiert wurden als 2020, als die Äpfelimporte stark angestiegen waren, wurden 2021 mehr Birnen, Steinobst und auch leicht mehr Erdbeeren importiert als im Vorjahr. Die Zunahme der Importmengen dürfte im Zusammenhang mit den infolge der Wetterkapriolen tieferen Erntemengen 2021 stehen.

Exportiert wurden 2021 rund 820 Tonnen Obst, etwa 30 Prozent weniger als 2020 (1’140 t). Gegenüber dem Durchschnitt der vier Vorjahre (ca. 1’350 t) lagen die Exporte um fast 40 % tiefer.


Fast keine Importe von Mostobst

Trotz der tiefen Ernte und der Vereinfachung der Einfuhren innerhalb des Zollkontingentes durch die Einführung des Windhundverfahrens wurde nur wenig frisches Mostobst importiert. 2021 wurden 25 Tonnen Äpfel innerhalb des WTO-Zollkontingents «Obst zu Most- und Brennzwecken» (172 Tonnen) und rund 3 Tonnen ausserhalb des Kontingents importiert. Mostbirnen wurden keine eingeführt. Exportiert wurden knapp 104 Tonnen Mostäpfel und ca. 19 Tonnen Mostbirnen.
 

Pro-Kopf-Konsum

Der Pro-Kopf-Konsum mengenmässig wichtiger Obsttypen, die zu einem wesentlichen Anteil in der Schweiz produziert werden (z.B. Äpfel, Birnen, Aprikosen und Kirschen), lag 2021 mit 21 kg leicht unter dem Durchschnitt der vier Vorjahre (23 kg). Dieser Pro-Kopf-Konsum wird berechnet anhand des Marktvolumens ausgewählter Obstarten und der ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz. Das Marktvolumen entspricht der Inlandproduktion Obst in Tafelqualität plus Importe, minus Exporte Frischobst. Mostobst und tropische Früchte sind darin nicht inbegriffen.
 

Preise

Der Schweizer Obstverband und der Verband des Schweizerischen Früchte-, Gemüse- und Kartoffelhandels SWISSCOFEL legen in gemeinsamen Gremien Produzenten- und Handelsrichtpreise für die verschiedenen Obsttypen fest. Die Analyse der Preise auf verschiedenen Handelsstufen ist in einem eigenen Artikel zusammengefasst.

Preise auf verschiedenen Handelsstufen
 

Produzentenpreise ohne Bio


Konsumentenpreise ohne Bio


Konsumentenpreise Bio

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