Agrarumweltindikatoren (AUI)
Die Schweizer Landwirtschaft machte in den 1990er-Jahren deutliche Fortschritte. In diesem Zeitraum gelang es ihr, das Produktionsniveau zu halten und gleichzeitig ihre Emissionen deutlich zu senken. In den letzten zehn Jahren verzeichnet ein Teil der Umweltindikatoren einen Trend nach unten. Dieser Rückgang muss jedoch relativiert werden, weil auch das Produktionsniveau abgenommen hat. Die für die Landwirtschaft festgelegten Umweltziele sind noch nicht erreicht.
Das Agrarumweltmonitoring (AUM) des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) liefert die Informationsgrundlagen, um den Einfluss der Landwirtschaft auf die Umwelt und die Reaktion der Umwelt auf die landwirtschaftliche Praxis zu beobachten und zu messen. Die gesetzliche Grundlage für das Monitoring bildet die Verordnung über die Beurteilung der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft. Das AUM muss auf international vergleichbaren Agrarumweltindikatoren (AUI) basieren (Eurostat und OECD). Dadurch können die quantitativen und qualitativen Auswirkungen der Agrarpolitik auf gesamtschweizerischer (nationale Statistiken und Inventare), regionaler und betriebsspezifischer Ebene evaluiert werden (Zentrale Auswertung Agrar-Umweltindikatoren, ZA-AUI).
Tendenzen von 1990 bis 2020
Wenn man die wichtigsten nationalen AUI betrachtet (Energiebedarf, Stickstoffbilanz, Phosphorbilanz, Ammoniakemissionen (NH3) und Treibhausgasemissionen (THG)) und dabei die Entwicklung der Produktion mitberücksichtigt, erhält man ein umfassendes Bild der in den letzten dreissig Jahren erzielten Agrarumweltleistungen. Im Zeitraum 1990–2000 wiesen alle AUI einen Rückgang auf, während das Produktionsniveau gleich hoch blieb. Zwischen 2000 und 2010 verzeichnete die Phosphorbilanz einen weiteren Rückgang, während der Energieverbrauch zunahm. Die anderen AUI veränderten sich nicht grundlegend. Im Zeitraum von 2010 bis 2020 nahmen die THG- und NH3-Emissionen ab. Die landwirtschaftliche Produktion ging in diesem Zeitraum allerdings auch zurück. Was die THG- und NH3-Emissionen betrifft, sind die für die Landwirtschaft definierten Umweltziele (BAFU und BLW 2008 und 2016) nicht erreicht worden.
Entwicklung der wichtigsten AUI von 1990 bis 2020
Ergebnisse auf regionaler und betriebsspezifischer Ebene
Die Berechnung der AUI für das regionale und betriebsspezifische Monitoring erfolgt basierend auf Bewirtschaftungsdaten von ungefähr 320 Landwirtschaftsbetrieben (ZA-AUI). Die Stichprobe, die nicht repräsentativ ist, ermöglicht es jedoch, sich ein Bild von den Unterschieden zwischen den Regionen oder Produktionsausrichtungen zu machen. Neu ist, dass die Zeitreihen der AUI auf einer interaktiven Seite veröffentlicht werden. Auf Letzterer können mit wenigen Klicks die Zeitreihen der AUI nach Betriebsart und Region visualisiert werden. Seit 2021 bietet ein vergleichbares gesichertes Instrument (zugänglich über das Agate-Portal) den Landwirtinnen und Landwirten die Möglichkeit, die Ergebnisse ihres eigenen Betriebs interaktiv einzusehen.
Um die Ergebnisse der ZA-AUI interaktiv zu betrachten, klicken Sie hier.
Datenreihen zu den AUI
In den nachfolgenden Tabellen und Links sind alle Daten des AUM zusammengefasst:
Bibliographie
BAFU und BLW 2008, Umweltziele Landwirtschaft
BAFU und BLW 2016, Umweltziele Landwirtschaft – Statusbericht 2016
Stickstoff in der Landwirtschaft, Agrarbericht 2020
Ammoniakemissionen, Agrarbericth 2020
Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft, Agrarbericht 2019
Energiebedarf der Landwirtschaft, Agrarbericht 2019
Landwirtschaftliche Phosphorbilanzen, Agrarbericht 2022
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